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Carina's Logbuch

Juli 2018

Ankunft auf den Marquesas – Vulkane mitten im Pazifik – Hiva Oa

 

Am fünfundvierzigsten Tag auf See erblicke ich im Morgengrauen die Inseln Hiva Oa, Mohotani und Tahuata, die in Sichtweite beieinander liegen. Noch ist außer imaginären Schatten nichts zu erkennen, dabei bin ich doch schon so gespannt auf diese mystischen Inseln.
Es ist schwierig im Halbdunkel die Entfernungen zu den Küsten abzuschätzen. Zum Glück ragen die vulkanischen Marquesas so steil aus dem Meer empor dass man sich deshalb keine Gedanken machen muss. Es gibt keine Riffs und nicht viele Ankerplätze in weniger als 20 m Tiefe.
Allmählich kommt die Sonne über den Horizont und die Inseln zeigen sich in Ihrer spektakulären Schönheit. Ich bin überwältigt, nach so langer Zeit nur blauem Wasser um mich herum nun diese schroffen mit tropischen Pflanzen überwucherten Vulkane zu sehen, die mitten aus dem Meer auftauchen.

Ich steuere auf die Insel Hiva Oa zu, und zwar auf die Tahauku Bucht bei Atuona dem einzigen nennenswerten Ort der Insel. Ich geh ans Funkgerät und rufe auf Kanal 16 „Haulback“, das ist Jim’s Schiff, um ihm mitzuteilen dass ich in ca 30 Minuten da sein werde. Seltsam und doch vertraut ist die Stimme am anderen Ende die ich seit 20 Monaten nicht mehr gehört habe. Und als ich das nächste Kap runde kann ich auch schon sein Schiff sehen wie es vor Anker in den Wellen schaukelt. Und ich kann Jim winken sehen. Ich fahre ganz dicht heran um Hallo zu sagen und die Tiefe in der Bucht zu erfragen, denn mein Tiefenmesser streikt ja noch immer.
Wenig später fällt der Anker in 10 m Tiefe und ein Regenbogen spannt sich über Jims Schiff, von dem Jim gerade ins Beiboot steigt um zu mir herüberzukommen. Was für ein Wiedersehen! Und er hat frisch gebrühten Kaffee mitgebracht auf den ich ja mangels Gas die letzte Woche verzichten musste und eine Riesen-Pampelmuse, die nirgends so groß und süß sind wie hier in Französisch Polynesien. Und wir haben uns sooooo viel zu erzählen – alle Müdigkeit und Anstrengung der letzten Tage und Wochen ist vergessen. Ich bin angekommen! Und ich bin glücklich – wir sind glücklich.


Erste Schritte – und Freiluftdusche

s Landfalls will ich gar keine Schiffsarbeiten sehen. Ich will einfach nur ausspannen, den Blick auf die schöne Bucht mit den Palmen am Ufer und die am Anker schaukelnden Schiffe genießen und natürlich meine Füße mal wieder auf festen Boden setzen.

Jim repariert meine defekte Beibootpumpe und versorgt mich mit einer seiner Gasflaschen damit ich wieder kochen kann. Das brauch ich aber heute gar nicht, denn ich bin bei Jim zum Abendessen eingeladen. Ein richtiges Abendessen, bei dem man an einem Tisch sitzt und mit Messer und Gabel von einem Teller isst, statt aus einer Schuessel auf meinem Schoss – so war es nämlich die letzten 6 Wochen.

Aber erst einmal holt mich Jim mit seinem Beiboot ab zum Landgang. Im Rucksack habe ich meine und die Papiere des Schiffes und ein Handtuch und Duschgel. Auch wenn man es hier sehr gelassen nimmt, ich will das Einklarieren gleich hinter mich bringen. Und so marschieren wir nun über den Hügel nach Atuona. Ein vorbeifahrendes Auto bietet uns an mitzufahren, aber wir lehnen dankend ab. Ich bin froh endlich mal wieder mehr als nur 3 Schritte gehen zu können. Der Weg nach Atuona ist lang und heiß und ich bin erstaunt dass mir das Gehen, nach 6 Wochen Pause, gar nichts auszumachen scheint. Wir treffen auf andere Segler und halten zu einem kleinen Plausch an. Mir wird heiß und meine Füße werden schwammig und wenn ich mich jetzt nicht sofort hinsetze falle ich um. Bin das Gehen halt doch nicht mehr gewohnt. Ich bin plötzlich total erschöpft und brauche dringend eine Pause, etwas zu Trinken und einen Happen zu essen, denn außer dem Kaffee und der Pampelmuse heute morgen habe ich noch nichts zu mir genommen. Ich setze mich auf die Wurzeln des riesigen Mangobaumes unter dem wir gerade stehen. Nach einer kurzen Pause geht’s wieder aber als wir in der Gendarmerie ankommen und mir der freundliche Beamte die Papiere zum Ausfüllen reicht muss ich mich wieder setzen.
Das Einklarieren war unkompliziert, schnell und kostenlos. Ein Formular ausfüllen und ein weiteres zur Post bringen, das nach Papeete auf Tahiti geschickt werden muss. Leider bekomme ich keinen Stempel in meinen Reisepass da die Marquesas zu Französisch Polynesien gehören und das wiederum ist französisches Überseeterritorium und gehört somit zu Europa. Ein Stempel ist nicht nötig, nicht mal als Souvenir bekomme ich ihn, der Beamte hält sich an seine Weisungen – Schade!

Nachdem wir uns im Ort mit einem Riesensandwich und einem Ananassaft gestärkt haben, die bunten riesigen Blüten und die schöne Aussicht auf die Bucht genossen haben sind wir wieder zurück in der Ankerbucht.
Jetzt kommen Handtuch und Duschgel zum Einsatz, denn hier gibt es eine öffentliche Freiluftdusche mit viel frischem Wasser, so viel dass man es einfach laufen lassen kann ohne sich Gedanken machen zu müssen. Ganz anders als auf See. Auch wenn ich einen Wassermacher habe, geht man doch sparsam mit Wasser um, da man ja auch wieder Strom benötigt um Neues zu machen, und den wiederum muss man auch erst produzieren aus Wind und Sonne, sofern verfügbar.

Der zweite Vorteil an dieser Freiluftdusche ist, sie liegt direkt am Zufahrtsweg zum Anlegesteg und man kann während dem Duschen mit all den vorbeikommenden Seglern und Einheimischen plaudern. Man steht hinter einer schulterhohen Betonwand und der Duschkopf, sowie der eigene Kopf schauen darüber hinaus. Anfangs ist es ein seltsames Gefühl unter freiem Himmel nackt neben der Strasse zu stehen (wenn auch hinter einer Mauer) und mit anfangs noch fremden Menschen zu plaudern – man ist nicht nur nackt, man fühlt sich auch nackt, aber bald hat man sich daran gewöhnt, weiß dass alles außer dem Kopf fremden Blicken verborgen bleibt und genießt diesen sozialen Duschplatz an den direkt der Waschplatz (für Wäsche) grenzt, der immer gut besucht ist.


Das Drama mit dem gekürzten Rigg und der Hai von Atuona

Für die Nichtwissenden: das Rigg ist der Teil des Schiffes der die Segel trägt und beseht somit aus Mast, Baum und Drahtseilen die den Mast in Position halten, den Wanten zur seitwärtigen Abstützung und den Stagen um den Mast nach vorne und hinten zu sichern.
Und um so ein Stag, das Achterstag, das den Mast nach hinten sichert geht es nun.

Auf Segelschiffen benutzt man das Achterstag als Antenne für eine eventuell vorhandene Kurzwellenfunkanlage. Dazu muss das Achterstag aber isoliert werden, so dass es keine direkte Verbindung zum Schiffsrumpf mehr hat. Man schneidet es also oben unterhalb des Mastes und unten oberhalb des Rumpfes ab und verbindet es wieder mittels Isolatoren. Je nachdem welche Art man verwendet muss es entweder vom Fachmann verpresst werden oder man kann es selbst mittels Schaubterminals machen. Und genau das habe ich im Herbst, als ich meine Funkanlage installiert habe, getan. Ich habe mein Achterstag abgeschnitten und Stalock Schraubisolatoren dazwischen gesetzt. Dabei ist mir aber das Achterstag etwas zu lang geraten, so dass das gegenüberliegende Vorstag nun sehr lose ist. Daran ist wiederum das Vorsegel befestigt dass nun recht bauchig und wabbelig dranhängt und sich nicht besser spannen lässt. Das hat mir auf den gesamten 10 000 Seemeilen die ich so gesegelt bin Ärger und Sorgen bereitet. Oft hatte ich Angst das Rigg wurde das nicht aushalten und der Mast könnte brechen. Unterwegs hatte ich keine Möglichkeit etwas daran zu ändern, aber jetzt war es höchste Zeit. Jim bietet an mir zu helfen. Das wäre eine Kleinigkeit. Die Stalock Isolatoren lassen sich abschrauben und wieder anschrauben. Er hat die selben auf seinem Schiff und das schon oft gemacht, jedes Mal wenn er seine Wanten und Stagen erneuert, was er alle 5 Jahre macht. Na, da bin ich aber froh, und mutig machen wir uns an die Arbeit.

Wir spannen den Mast mit dem Grossfall nach hinten ab (der Leine, mit der man normalerweise das Grossegel hochzieht) schrauben das untere Ende des Acherstags vom Rumpf ab und lassen es gerade am Mast entlang herunterhängen. So können wir bequem den unteren Isolator erreichen und abschrauben. Aber der Isolator sitzt so fest dass wir ihn nicht losschrauben können. Was wir auch versuchen, alles vergeblich. Jim beschließt ihn einfach abzusägen, denn wir müssen den Draht ja ohnehin kürzen – und ratsch, ist er ab. Jetzt müssen wir nur noch das Drahtstueck aus dem Isolator schrauben und dann den Isolator wieder an den gekürzten Draht. Wenn es nur so einfach gewesen wäre. Alle Muehen bleiben erfolglos. Der Draht sitzt fest, der Isolator ist nicht mehr zu gebrauchen und mein Schiff auch nicht mehr. Ohne Isolator ist das Achterstag nun zu kurz um es wieder in Position zu bringen und ohne Achterstag kann ich nicht mehr segeln. Auf den gesamten Marquesas ist kein Ersatz zu bekommen und bis Tahiti sind es 800 Seemeilen. Dorthin zu motoren ist auch nicht möglich, so weit reicht mein Diesel nicht und außerdem könnte ich unterwegs das gesamte ungesicherte Rigg verlieren. Ich bin in ratlos. Jim ist fix und fertig. Was nun? Er packt den ganzen Kram und kehrt auf sein Schiff zurück, in der Hoffnung mit seinem Werkzeug den Isolator doch noch öffnen zu können. Als auch dieser Versuch vergeblich war beschließt er von seinem Schiff, das 2 Vorstagen hat, einen Terminal zu opfern, der exakt meinem entspricht. Das würde heißen er kann sein inneres Vorstag an dem er seine Fock fährt nicht mehr verwenden. Ich protestiere. Ich will nicht dass er sein Schiff zerlegt um meines zu retten. Aber Jim lässt sich nicht umstimmen, gleich morgen früh würde er das in Angriff nehmen. Schließlich kann ich nicht für immer hier bleiben und so wie es jetzt ist kann ich hier nicht weg. Beide haben wir eine sorgenvolle schlaflose Nacht.

Früh am nächsten Morgen kommt Jim mit meinem Isolator zurück. Der Draht ist draußen, das Gewinde und der innen liegende Konus unversehrt. Wie das?
Nachdem er feststellen musste dass sein Terminal um einen Millimeter nicht auf meinen passt, ist er bei Sonnenaufgang an Land gefahren, wo er bessere Bedingungen zum Rausklopfen des Drahtes vorfand und dort hat er es dann geschafft. Ich bin erleichtert. Nicht nur weil jetzt mein Schiff gerettet ist, sondern auch weil Jim sein Vorstag nicht für mein Schiff opfern musste.

Der Rest war Kinderspiel, so wie wir das eigentlich von Beginn an erwartet hatten. Terminal wieder an den gekürzten Draht geschraubt. Achterstag wieder am Heck befestigt, getrimmt und fertig.
Auch die Genuaschoten sind ausgetauscht und die Reffleine erneuert. Die war nämlich auch schwer angeschlagen. Noch ein paar Meilen und sie wäre durch gewesen. Das wär ein schönes Drama geworden, mitten auf dem Meer. Jim zeigt mir wie man einen Spleiß in eine Endlosleine macht, der auf keinen Fall dicker werden darf als die einfache Leine selbst, da sie sonst nicht mehr durch die Rollreffanlage laufen würde. Wir verstellen den Winkel des Rollreffs der zu steil war und so vermutlich die Reffleine beschädigt hatte.

Das anschließende Testsegeln belohnt uns für alle Mühen und Sorgen. Das Rigg ist großartig und das Segel steht wie eine Eins. Jetzt kann ich unbesorgt den Rest der Welt in Angriff nehmen.

Schwimmen gehen werden wir hier in dieser Bucht sicher nicht, denn beim Testsegeln haben wir ihn gesehen – einen großen Hai, der vor der Bucht auf und ab schwamm. Abgesehen davon ist das Wasser in dieser Bucht trüb und lädt ohnehin nicht zum Baden ein.


Tuut tuut tuut - oh Schreck – die ist aber groß – und soo nah - Aranui 5

Das laute Tuut tuut tuut eines grossen Schiffes direkt hinter mir schreckt mich aus dem Schlaf. Nein, es war kein Traum, es ist Wirklichkeit. Das Versorgungsschiff, das die Insel im 2-Wochenrythmus mit Lebensmitteln und allem was man sonst so braucht, versorgt will in den winzigen Hafen einlaufen und ich ankere genau in seinem Weg.
Ich springe aus dem Bett und in meine Shorts und T-Shirt (Unterwaesche lasse ich heute aus, dafür ist jetzt keine Zeit) und 2 Sekunden später stehe ich im Cockpit und starte den Motor.
Ein Blick nach hinten – huch, die ist aber gross, 8 Stockwerke hoch und jetzt tutet sie schon wieder. Ja, ich bin ja schon dabei… haste nach vorne, entferne den Kettenhaken und hole die Kette auf, während das Versorgungsschiff noch näher aufrückt. Das sieht verdammt bedrohlich aus, aber schneller lässt sich die Kette nun mal nicht aufholen.
Charly steckt verschlafen den Kopf aus dem Niedergang des Schiffes vor mir. „Müssen wir weg?“ fragt er.
„JA!“
„Wohin?“ Der kleine Hafen ist voll, kein Platz für uns.
„Raus, raus aus dem Hafen und draußen ankern, bis heute abend um 17 Uhr“ rufe ich zurück, denn das hatte mir gerade das Begleitschiff mitgeteilt das längsseits kam.
Tja, leichter gesagt als getan, denn das große Schiffe benötigt fast die gesamte Einfahrt. Ich zwänge mich dran vorbei und lasse draußen wieder den Anker fallen. Uff, so viel Stress am frühen Morgen.
Eigentlich wussten wir es am Vortag, dass das Schiff kommen wird und wir wahrscheinlich Platz machen müssen. Jim der Frühaufsteher hatte schon bei Sonnenaufgang sein Schiff nach draußen verlegt und konnte nun ganz gelassen den Tumult hier beobachten. Ich wollte eigentlich auch schon längst auf sein um vorbereitet zu sein, aber irgendwie habe ich heute besonders lang und tief geschlafen und dass es soo frueh kommen wird, haben wir alle nicht gedacht.

Die Aranui 5 ist ein Versorgungsschiff das alle 2 Wochen von Tahiti aus startet und die Marquesas und Tuamotus mit Waren versorgt. Zugleich ist sie Kreuzfahrtschiff. 80 Personen können die Gelegenheit nutzen und so eine 2-wöchige Tour durch die Inselwelt Französisch Polynesiens geniessen, bei der auch die kleinsten unbekannten Inseln angelaufen werden. Und während Be- und Entladen wird ist genug Zeit die Insel ein wenig auf eigene Faust zu erkunden.

Für die Einheimischen und auch für uns Segler ist die Ankunft des Versorgungsschilfes immer ein großes Event und alles ist auf den Beinen. Spätestens morgen sind die Regale in den Läden wieder gefüllt, die in den letzten Tagen schon sehr leer gekauft waren. Jetzt heisst es schnell sein, dann hat man gute Chancen auch etwas frisches Gemüse zu ergattern und deshalb machen auch wir uns auf den Weg nach Atuona zum Einkaufen.
Abends um 17:00 verlässt die Aranui 5 wieder den Hafen und Charly, Jim und ich kehren auf unsere vorigen, geschützteren Ankerplätze zurück. Jetzt herrscht wieder 2 Wochen Ruhe. Bis das Schiff wieder kommt werden wir schon nicht mehr hier sein.


Großwaschtag

Auf der Überfahrt von Panama, speziell auf dem ersten Stück bis Galapagos war es so feucht, dass alles im Schiff zu modern begann. Und so riecht nun auch meine ganze Wäsche. Zum Glueck hat sie noch keine Stockflecken, aber wenn ich nicht bald was unternehme kann ich meine gesamte Waesche wegwerfen. Also ist heute Grosswaschtag. Ich packe meine gesamte Wäsche ins Beiboot und motore hinüber zum Waschplatz. Ich muss alles per Hand waschen, eine Waschmaschine oder einen Waschsaloon gibt es hier nicht. Einige Stunden verbringe ich am Waschplatz an Land, neben der Freiluftdusche und mache in dieser Zeit viele neue Bekanntschaften. Am Ende sind meine Haende ziemlich aufgeweicht und jetzt ist das ganze Schiff behangen mit T-Shirts, Hosen, Pullovern, Unterwäsche, Handtuechern, usw. Vorbeikommende Segler meinen es sieht aus wie in einem Chinesischen Waschsaloon.
Aber die Muehe war es wert, am abend ist alles wieder trocken und sauber, riecht frisch und ich muss von nun an nicht mehr in modriger Kleidung rumlaufen.

 

Wie gross ist die Welt eines Polynesiers? Mr. Slow-Motion

Inzwischen habe ich herausgefunden dass es hier im Hafen eine Möglichkeit gibt Gasflaschen aufzufüllen, ob sie allerdings europäische Flaschen füllen koennen ist noch zu kläeren. Vorsichtshalber habe ich meinen eigenen Adaptersatz dabei.
Mit einer der leeren Gasflaschen marschiere ich nun zur Werft.
Ja, klar, kein Problem sagt der junge Besitzer in gutem Englisch, er könne die auffüllen, er hat alle Adapter der Welt.
Super und ich bekomme die Flasche heute noch gefuellt, also warte ich.
Inzwischen hat sich ein grosser, dicker, von Kopf bis Fuss tätowierter Polynesier meiner Flasche angenommen, einen Adapter angeschraubt und ihn lange schweigend betrachtet - und ich betrachte den Polynesier mit Vergnuegen, denn alles was er tut, tut er in Zeitlupe. Dann zuckt er die Schultern und schleicht aus der Werft.
Der Besitzer kehrt zurück und erklärt die Flasche waere um14:00 Uhr fertig, dann könne ich sie abholen jetzt würden sie erst mal Mittag machen.

Kurz nach 2 stehe ich wieder in der Werft und habe jetzt auch die zweite leere Flasche dabei die ich auf dem Tisch abstelle. Der Besitzer ist noch nicht zurück, nur Mr. Slow Motion und ein weiterer Polynesier sind da. Die verstehen und sprechen aber leider kein Englisch, noch schlimmer, sie sprechen überhaupt nicht. Mr. Slow Motion deutet nur auf die Adpater und dann auf mich. ???? Was will er mir vermitteln? Es dauert bis er und sein Compagnion auf meine Frage ob sie denn französisch sprechen endlich endlich mal einen Laut von sich geben. Der Adapter der Werft passt nicht auf meine Flasche. So groß ist also die Welt eines Polynesiers, hatte der Chef doch heute Vormittag noch behauptet, er hätte Adapter der ganzen Welt. Europa schient in seiner Welt wohl nicht zu existieren.
Nun ist also mein eigener Adapter gefragt, aber den habe ich jetzt nicht mehr dabei. Also zurück aufs Schiff, Adapter holen und 30 Minuten später bin ich wieder in der Werft. Inzwischen ist auch der Chef wieder da. So ganz passt auch mein Adapter nicht, aber mit Trick 17 haben die das dann doch noch hingekriegt.
Wo ist eigentlich die Flasche die ich schon heute vormittag gebracht habe? Ach die ist im Kühlschrank, aus der er sie nun holt, waehrend die neue Flasche in den Kuehlschrank wandert. Mit der kalten Flasche und dem mit Trick 17 angeschlossenen Adapter gehen wir nun zur Füllstation.
Oho, die besteht aus einer 11 Liter-Gasflasche die kopfüber an einem Seil in der Sonne haengt. Darunter stellt er nun meine Flasche, verbindet die beiden mit dem Schlauch und nun sollte eigentlich das Gas aus der warmen kopfüber hängenden Flasche in meine vorgekuehlte Flasche fliessen. Aber dummerweise ist die grosse Gasflasche gerade leer. Er muss erst zur Tankstelle fahren und eine neuen Flasche holen. Es ist Freitag nachmittag. Na das wird dann wohl nichts mehr mit dem Gas heute. Am Montag könne ich meine Flaschen dann abholen.

No Problem, noch habe ich Jims Gasflasche an Bord.

Am Montag bekomme ich dann wie versprochen meine Gasflaschen und wahrend ich noch warte bis die Kundschaft vor mir abgefertigt ist schaue ich wieder fasziniert Mr. Slow Motion zu wie er und sein Compagnion schweigend und in Zeitlupe ein Gerät betrachten und wieder zur Seite legen das wohl überprüft und repariert werden soll. Irgendwie angenehm dass man hier keine Hektik verbreitet. Ob das allerdings der Auftraggeber auch so angenehm empfindet…?


So nun habe ich alles was ich brauche um Hiva Oa zu verlassen und hinueber nach Tahuata zu segeln, die kleine Insel mit der Traumbucht ‚Hanamoenoa’ ueber die ich in den naechsten Tagen berichten werde.

 

 

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