/* Feste Breite um zu kurzes Bild bei erstem laden zu umgehen */ background
Logo Unter weißen Segeln

Carina's Logbuch

Wenn einer eine Reise tut …,  Rückkehr nach Neuseeland

 

Neuseelands Grenze geschlossen – Grenze geöffnet  - oder doch noch nicht?

2 Jahre und 2 Monate hatte Neuseeland seine Grenzen geschlossen. Für mich hieß das 2 Jahre und 4 Monate Ungewissheit und Bangen – wann, jemals, wird Neuseeland mich wieder zurück auf mein Schiff, mein wirkliches Zuhause lassen? Der Versuch ein Ausnahmevisum zu erhalten hat nur Geld gekostet, war aber erfolglos. Auch all die Briefe und Gesuche die wir (ein Grüppchen von in Europa gestrandeten Seglern) an die neuseeländischen Minister geschrieben hatten, wurden zwar beantwortet, aber waren genauso erfolglos. Es sei nicht absehbar wann Neuseeland seine Grenzen öffnen kann, Leben und Gesundheit der eigenen Leute sei wichtiger.

Neuseeland hatte es innerhalb weniger Monate nach Ausbruch der Pandemie in 2020 mit sehr strikten und konsequenten Maßnahmen geschafft keine positiven Covid 19 Fälle mehr im Land zu haben. Diesen Status konnten sie bis fast Ende 2021 halten. Vereinzelt gab es mal 1 positiven Fall auf den hin gleich alle Plätze, Geschäfte, Schulen, Arbeitsplätze oder auch ganze Städte geschlossen und in Quarantäne versetzt wurden. So hatten sie schnell wieder alles unter Kontrolle.

Und dann endlich, Anfang 2022, veröffentlicht die neuseeländische Regierung einen stufenweisen Öffnungsplan demzufolge ich ab 1. Mai zurückkehren könnte. Ich grüble noch wann ich am besten fliegen soll, da kommt wenige Tage später der Rückzug. Wenige Tage nach der Bekanntgabe häuften sich die Covid  19 Fälle und die ersten Omikron Varianten traten auf. Sofort wurde der Plan ausgesetzt und ein neuer Beschluss erst mal auf 2 Monate später verschoben mit der Aussicht vielleicht ab Juli einreisen zu dürfen – ohne Gewähr. Also wieder warten. Gut dass ich noch keinen Flug gebucht hatte.

Omikron breitet sich in NZ rasant weiter  aus und war nicht mehr unter Kontrolle zu bekommen und so kam man zu dem Schluss dass die paar Touristen die jetzt in der verregneten Wintersaison das Land besuchen würden, die Lage auch nicht verschlimmern könnten. Und so wurde Ende März ein neuer Plan erstellt, der wiederum für mich die Möglichkeit bot, ab 1. Mai zurückzukehren.

 

Achmed, Mohammed und Fatima - nie wieder Opodo …

Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich mit meinem Berli (dem Minicamper) gerade auf der Kanaren-Insel La Palma. Gleich am 1. Mai wollte ich nicht fliegen, wollte erst mal die ersten Rückkehrer und deren Erfahrungen abwarten und es wäre auch für die benötigte Verlängerung meines Neuseeland-Visums ungünstig gewesen. Auf der Suche nach günstigen Flügen in der 2. Maihälfte finde ich über Opodo Flugsuche (über die ich seit Jahren meine Flüge suche und buche) einen günstigen Flug der mich mit 4-stündigem Aufenthalt und Umsteigen in Vancouver nach Auckland bringen sollte. Es hätte auch viele andere Varianten gegeben, aber da waren mir die Umsteigzeiten zu kurz,  die alle zwischen 1 und 3 Stunden lagen. Bei meinem letzten Flug im November, von Malaga nach Vancouver, hab ich es aufgrund der langwierigen extra Kontrollen wegen Covid, in Paris nicht geschafft innerhalb von 2 ½ Stunden meinen Anschluss Flug zu erreichen. Flug verpasst -Lesson learned – aktuell braucht man mehr Zeit. Da aber der Flughafen in Vancouver sehr klein, überschaubar und nicht stark frequentiert ist, sind 4 Stunden locker ausreichend. Und  so buch ich online, per Kreditkarte, den Flug für den 21. Mai und warte auf die Buchungsbestätigung – 1 Stunde – 2 Stunden – 1 Tag – 5 Tage – nichts tut sich.  Eine E-Mail habe ich erhalten dass meine Abbuchung nicht funktioniert hatte und ich die Zahlung nochmal ausführen soll. Aber es gibt keine online-Möglichkeit das zu tun. Der Buchungsstatus lautet – in Bearbeitung.  Ich will bei Opodo nachfragen,  aber es gibt keine Telefonnummer oder E-Mailadresse zur Kontaktaufnahme – nur so einen Antwort-Roboter der mir Fragen in den Mund legt, die ich gar nicht gestellt habe und auf meine wirklichen Fragen nur antwortet – „das habe ich nicht verstanden, meinten Sie …“.  Auch die Frage nach einem menschlichen Ansprechpartner oder einer anderen Kontaktaufnahmemöglichkeit versteht er nicht. Als ich ihn genervt einen „dämlichen Computer“ nenne, da  versteht er mich und antwortet mir dass er halt nur weiß was man ihm einprogrammiert hat. Ein ganzer Tag vertan mit dem dämlichen Computer.

Ich google ein paar Stunden und finde jemand der eine Telefonnummer ausfindig gemacht hatte. Dort ruf ich an, über meine spanische Prepaidkarte mit 300 Min Telefonguthaben. In der Leitung meldet sich ein freundlicher Achmed. Ich erkläre meinen Fall und frage wie ich die Zahlung nochmal ausführen könne. Er ist ganz unkompliziert und meint „jetzt direkt – telefonisch“. Und das mach ich dann auch. Nur …, der Flug den ich vor 5 Tagen gebucht hatte, ist jetzt zu diesem Preis nicht mehr verfügbar, wir müssen eine neue Buchung durchführen. Was hilft‘s, ich akzeptiere den neuen Preis, aber es funktioniert wieder nicht  - Achmed legt mich in die Warteschleife bittet um Geduld  und meldet sich alle 10 Min mit „einen Moment noch bitte“.  Nach 1 Stunde sind wir so weit das meine Zahlung nicht ausgeführt werden kann da meine Karte nicht genügend Deckung aufweist. Das ist unmöglich, aber Achmed bleibt bei seiner Aussage und ich solle einfach eine andere  Karte verwenden. Der redet sich leicht, ich habe nur diese eine Kreditkarte. Mission erfolglos beendet.

Ich kontaktiere per Mail meine Bankberaterin. Sie kümmert sich sofort darum kann aber keinen Grund feststellen warum meine Zahlungen nicht ausgeführt werden. Seitens der Bank ist alles ok. Eine Nachfrage beim Kreditkarteninstitut ergibt –auf meiner Karte befinden sich 2 Vormerkungen von Opodo, für 2 Flüge, die aber von Opodo nicht ausgebucht wurden. Beide Vormerkungen  zusammen überschreiten um 20 € meinen Verfügungsrahmen. Ich soll Opodo auffordern die Buchungen auszuführen oder zu löschen. Vorsichtshalber erhöht meine Bankberaterin den Verfügungsrahmen so dass ich die nächste Zeit keine Probleme habe.

Am nächsten Tag rufe ich wieder bei Opodo an. Diesmal ist Mohammed am Apparat. Ich bitte ihn die Zahlung auszuführen und die andere zu löschen. Ich hänge wieder 1 Stunde in der Warteschleife bis Mohammed alles überprüft hat um mir mitzuteilen dass der Flug jetzt 150 € mehr kostet. Die Abbuchung kann er nicht ausführen, die Vormerkungen nicht löschen, aber ich kann einen neuen Flug buchen. Eigentlich versteht er gar nicht was ich von ihm will, denn er antwortet wortgetreu wie sein Vorgänger Achmed und beide damit exakt so wie der Antwort-Roboter. Ich frage ob es denn niemand gibt der die entsprechende Kompetenzen hat und besser Deutsch oder Englisch versteht – und ich werde weitergeleitet – zu Fatima. Aber auch Fatima prüft erst mal ewig und hat auch nur wortgetreu die selben Standardantworten auf Lager. Nach 2 Stunden am Telefon  - Ich kann nicht mehr – vertage ich das Ganze auf morgen und hoffe dass mein Telefonguthaben noch für das nächste Gespräch reicht.

Ein neuer Tag, ein neues Glück. Oder auch nicht. Heute spreche ich mit Ali. Der Flug kostet jetzt 1450 €, erklärt Ali, (und damit 500 € mehr als bei meiner initialen Buchung), ob ich buchen will? NEIN – will ich nicht. Ich erkläre nochmal dass er meine Vormerkungen löschen muss, aber Ali muss erst mal prüfen – wieder eine Stunde Warteschlange, mit freundlichen  - „einen Moment noch bitte“ dazwischen. Er könne meine Buchungszahlung nicht ausführen und ich soll eine andere Karte verwenden. Ich platz jetzt gleich – bitte den Vorgesetzten … So einen haben sie nicht, es gibt nur sie … Unglaublich, was ist nur aus der ehemals guten Flugsuche- und Buchungsgesellschaft geworden.  Ich werde ungeduldig und etwas forscher und fordere Ali auf meine Buchungen jetzt zu löschen. Ali ist jetzt total verstört und stammelt „ Ich habe jetzt alles gelöscht, alles gelöscht. Wollen Sie jetzt ein Hotel buchen?“ NEIIIIIN! Ich kann nicht mehr und leg auf.

Meine Bankberaterin erklärt dass weder sie noch ich noch die Kreditkartenanstalt die Vormerkungen löschen kann. Das kann nur der Zahlungsempfänger. Erst nach 4 Wochen werden die nicht abgerufenen Vormerkungen automatisch gelöscht. Aber mit der großzügigen Erhöhung des Verfügungsrahmens den sie mir eingeräumt hat ist das zum Glück kein Problem mehr.

Inzwischen sind 10 Tage seit meiner Buchung vergangen, die immer noch den Status „in Bearbeitung“ aufweist. Ich beschließe die Buchungen bei Opodo einfach zu verdrängen, die werden ja hoffentlich nicht doch noch irgendwann zustande kommen. 

Der Flug über Vancouver ist inzwischen unerschwinglich teuer geworden und ich buche direkt bei Singapur Airlines „problemlos“ einen neuen günstigen Flug für den 29. Mai. München – Singapur – Auckland.
Und nun bange ich die nächsten Wochen wie viele Flüge ich nun antreten soll.
Alles gut gegangen – ich fliege nur mit Singapur Airlines. Von Opodo hab ich nichts mehr gehört. Die Vormerkungen waren nach Ablauf der Reservierungsfrist automatisch gelöscht worden.

 

Reisevorbereitungen

So geschafft, und nun die Rückreise per Berli nach Deutschland antreten.

2 Wochen vor Abflug komme ich in Deutschland an und muss nun die geforderten Einreisebedingungen für Neuseeland erfüllen. Also zuerst ins gespenstisch leere Impfzentrum, einen Covid 19 Booster abholen. Das war einfach.

Da man als Deutsche kein Visum für die Einreise benötigt muss ich online ein NZeTA beantragen, eine elektronische Einreiseerlaubnis. Kostet mich knapp 50 €, weil ich drauf reingefallen bin. Bin übers Internet unbemerkt bei einer Agentur gelandet die das weiterleitet und dafür kassiert. Hätte es viel günstiger direkt bei der neuseeländischen Einwanderungsbehörde bekommen. Na ja, aber es hat innerhalb kürzester Zeit funktioniert.

Der Berli musste verkauft werden, aber das hat ja schneller geklappt als erwartet, man hat ihn mir sozusagen aus den Händen gerissen. Jede Menge Interessenten ohne dass ich irgendwo inseriert habe. Die letzten Tage bin ich also heimatlos und bei meiner Tochter im tiefsten Bayrischen Wald untergekommen.

Man braucht zur Einreise nach Neuseeland auch eine Travel Declaration in die man das NZeTA, den Impfstatus und das Ergebnis des Pre-Departure-Tests hochladen muss. Wenn alles den Vorgaben entspricht und die Immigration ihr OK gegeben hat, bekommt man die Bestätigung zur Einreise.

Soweit so gut, aber … mein Flug geht am Sonntag 13:15 ab München. Nachdem man in Deutschland ja nicht mehr testen muss, gibt es kaum noch Stationen wo dies möglich ist. Die einzige Apotheke in der Nähe meiner Bayerwald-Unterkunft führt keine Tests mehr durch. Ich muss dazu nach Passau. Aber die Passauer Apotheke die solche Tests noch ausführt schließt um 13:00. Der Test darf aber nicht älter als 24 Stunden sein. Ein PCR Test würde gehen, da der ja 48 Stunden gültig ist. Ich müsste also Freitag nachmittag zum Testen gehen. Aber die Labore arbeiten dann nicht mehr, so dass ich mein Ergebnis erst am Montag bekäme.  Dass das so schwierig sein kann. Bevor ich letztes Jahr mit dem Berli Deutschland verlassen habe gab es noch an jeder Ecke eine Teststation.

In der Apotheke waren sie waren sehr verständnisvoll und haben mir ausnahmsweise ein Testergebnis nach 13:15 ausgestellt. Ouff … nun hab ich aber alles, ein ganzes Paket an Papieren: Ausweis, NZeTA, Impfausweise per Papier und als App, Testergebnis digital und ausgedruckt, bestätigte Travel Declaration, und weil man ohne Rückflugticket nicht einreisen darf auch noch einen Brief von dem Boatyard in der Carina steht, dass sich mein Schiff in Neuseeland befindet und ich per Schiff ausreisen werde, Bootspapiere zum Besitzernachweis, Bestätigung vom neuseeländischen Zoll dass ich 2019 per Schiff eingereist bin …

Ich werde ganz früh am Flughafen sein, denn meist gibt es trotz allem noch lange Diskussionen und Telefonate mit Neuseeland bevor man ohne Rückflugticket zum Boarding darf. 1-2 Stunden muss man dafür ggf. einplanen.

Mit diesem Papier-Paket, einem großen Koffer und meinem Treckingrucksack als Handgepäck bringt mich Claudia am Sonntagmorgen zum Flughafen nach München.

Ich bin vorsichtshalber 4 Stunden vor Abflug am Flughafen. Der Check-In ist noch geschlossen und der Terminal 2 wie ausgestorben. Internationale Fern-Reisen sind aktuell nicht stark gebucht. Ich warte tatenlos 2 Stunden bis der Check-In öffnet. Wir sind nur 10 Leute am Check-In und alles geht ganz schnell. Ob ich eine Travel Declaration habe? Ja, und ich halte ihr das Papier hin. Sie nickt, schaut aber gar nicht wirklich drauf –es hätte auch die Declaration jemand anderen sein können und sie hätte es nicht bemerkt. Nach Rückflugticket fragt kein Mensch. Koffer gewogen – zu schwer – Wurst! Gute Reise! Und dafür all der Papierkram und die Aufregung? Na lieber so. Am Handgepäck-Check dauert es etwas länger, nicht weil so viele Leute da sind, sondern weil sich in meinem Rucksack ein Laptop, ein Netbook, 3 Tablets und ein Smartphone befinden die ich alle auspacken, in die Schalen legen und danach wieder einpacken muss. Wie üblich muss sich mein 45 Jahre alter, vielgereister und dementsprechend aussehender Rucksack einer Sprengstoffkontrolle unterziehen und dann bin ich durch, mit jeder Menge Zeit bis zum Boarding.

Das Flugzeug nach Singapur ist nicht sehr voll. Viele Passagiere haben das Glück eine ganze Sitzreihe für sich alleine zu haben und können sich hinlegen bei diesem 12-Stunden Flug durch die Nacht. Ich habe leider einen deutschen Herrn meines Alters neben mir. Also nichts mit hinlegen. Ein seltsamer Typ. Er schaut sich die Flugroute an, dann mich und sagt „sie sprechen hoffentlich deutsch“ und dann jammert er mir vor dass der Flug genau über das Kriegsgebiet der Ukraine geht und das doch nicht sein darf. Ich erkläre dass die Routen nie genau so geflogen werden wie sie in der Vorschau zu sehen sind, sondern nach Wetter und weiteren Umständen angepasst werden. Aber er klingelt nach dem Steward, macht ihn auf die „falsche Flugroute „ aufmerksam und verlangt mit den Piloten zu sprechen um ihnen zusagen das sie so nicht fliegen dürfen. Der Stewart gibt ihm dieselbe Antwort wie ich und verspricht mit den Piloten zu sprechen - was er natürlich nicht tut. Mein Nachbar querelt noch weiter rum dass vor Jahren eine malaysische Maschine abgeschossen wurde und hat wohl den ganzen Flug über die Hosen voll, verfolgt aufmerksam die Flugroute aber spricht zum Glück kein Wort mehr mit mir.

Der Flug war überwiegend turbulent. Jedes Mal wenn ich grad am Einschlafen war, hieß es wieder anschnallen, Sitze gerade stellen. Essens- und Getränkeausgaben mussten oft unterbrochen und verschoben werden. Dann endlich 07:00 Uhr morgens, ohne ein Auge zugetan zu haben – Landung in Singapur. 15 Stunden Aufenthalt bis es um 23:00 weiter geht nach Auckland.

Singapur ist ein riesiger und sehr schöner Flughafen. Überall gibt es Ruhezonen mit Liegen, gemütliche Sitzecken mit Sofas, Sesseln und Tischen, der Fußboden ist mit Teppich ausgelegt. Also genügend Plätze um sich ein wenig hinzulegen und verpassten Schlaf nachzuholen. Jede Menge Geschäfte, Cafés, Restaurants, die übliche asiatische Garküchen-Straße … kleine Parks wie zum Beispiel ein tropischer Garten mit Hunderten von Schmetterlingen. Da kommt keine Langeweile auf. Nur das Kino bleibt geschlossen und die sonst kostenfrei angebotene Stadtrundfahrt muss Covid19-bedingt ausfallen.

Trotzdem vergeht die Zeit recht schnell und ich bin froh mir zwischen den langen Flügen die Beine etwas vertreten zu können.

Bei der Kontrolle vor dem nächsten Boarding fragt die Flughafenangestellte ihren Kollegen ob es denn erlaubt sei so viele Tablets und Laptops zu haben. Ich erkläre dass ich sozusagen auswandere, zurück auf mein Schiff, und diese Geräte zur Navigation brauche. Das fasziniert den Kollegen und nun ist es kein Problem mehr. Und da nicht viel los ist (auch Singapur Airport ist zurzeit ein Geisterflughafen) verwickelt er mich in ein Gespräch und will wissen wie es sich so auf einem Schiff lebt.

Noch mal 9 & 1/2  Stunden Flug und noch turbulenter als der erste, diesmal in einem vollen Flugzeug mit einem neuen, ebenfalls stummen Sitznachbarn. Alle haben sie Kopfhörer in den Ohren und schauen Filme. Ich kann weder schlafen noch ewig sitzen und so verbringe ich die Zeit, in der wir nicht angeschnallt sein müssen, hinten bei den Stewards und Stewardessen in der Küche. Dort werde ich gut versorgt mit Getränken, Chips und Schokoriegeln. Und ich kann stehen.

Mittags landen wir bei Sonnenschein in Auckland. Und wieder Bangen wegen dem nicht vorhandenen Rückflugticket. Aber keine Menschenseele ist am Flughafen. Es gibt ein „eGate“ an dem man in eine Kamera schaut und den Ausweis scannt. 3 Fragen beantwortet und erledigt. Dann nette Beamten mit niedlichen Schnüffelhunden die das Handgepäck abschnüffeln nach allem was nicht erlaubt ist, von Drogen bis Lebensmittel.

Das Gepäck kommt auch schon übers Laufband, wird auch abgeschnüffelt, muss auf ein weiteres Band durch die Röntgenkontrolle und am Ende bekommt man seine Koffer und ein Paket mit 3 Selbsttests die man dann zu Hause an Tag 1 und 5 ausführen muss und das Ergebnis per Mail einschickt. Die Quarantänepflicht ist inzwischen aufgehoben worden, solange das Ergebnis negativ ist.

15 Minuten später stehe ich vor dem Flughafen und halte Ausschau nach dem Schuttle der mich zur Autovermietung bringen soll. Suchen, warten –nichts, Fragen – hingewiesen werden – warten – nichts – nochmal anrufen – warten – endlich ...

An der Vermietstation werde ich gefragt ob ich etwas gegen pink hätte. Ja, find ich furchtbar, aber trotzdem erhalte ich ein himbeerrotes Automatikfahrzeug. Es sieht richtig peinlich aus und ich hasse Automatik und muss mich erst mal eingewöhnen. Linksverkehr noch dazu. Ich übe ein wenig in den ruhigen Straßen des Industriegeländes bevor ich mich in Aucklands Rushhour in den Stadtverkehr stürze. Das Linksfahren klappt gut, nur daran dass sich der Blinker auf der anderen Seite befindet gewöhne ich mich nicht. Vor allem wenn es schnell gehen muss auf der 3 spurigen Stadtautobahn schalte ich den Scheibenwischer ein statt zu Blinken.

Ein Zwischenstopp im Supermarkt und dann zu meinem AirBnB in Red Beach, einem Vorort nördlich von Auckland, denn bis nach Whangarei zum Schiff schaff ich  es heute nicht mehr, bin viel zu müde und das Schiff wäre auch noch gar nicht bewohnbar.

In Red Beach erwartet mich ein wunderhübsches Häuschen zu meiner alleinigen Verfügung mit einem netten Zimmer. Mein Gastgeber teilt mir telefonisch mit, er kommt erst spät und ich solle mich wie zuhause fühlen. Eigentlich viel zu schade, aber ich bin so müde dass ich nicht mal mehr zu Abend esse und auch den Wein, den ich mir zur Feier des Tages als Ankommensgetränk besorgt hatte, verschmähe. Nach 50 Stunden Anreise falle ich um 17: 00 ins große weiche Doppelbett und schlafe 14 Stunden durch.

Am nächsten Morgen sehe ich noch kurz Chris, meinen Gastgeber, dusche endlich mal wieder, richte mir ein Frühstück und mach mich dann auf den noch 3-stündigen Weg nach Whangarei zu meiner Carina. Ich bin schon sehr aufgeregt in welchem Zustand ich sie vorfinden werde.

2024  Unter weißen Segeln um die Welt   globbers joomla templates
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.