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Logbuch

Aotearoa - Land der langen weissen Wolke

Geschichte - Mythen und Legenden von Neuseeland

 



Aotearoa - Land der langen weissen Wolke

So heisst Neuseeland in der Sprache der Maori, der Ureinwohner, denn das erste das sie von Neuseeland sahen war eine Wolke.

Die wirkliche An- und Herkunft der Maori ist unbekannt, aber man geht davon aus dass sie im 13. Jahrhundert mit ihren 'Wakas", den segelnden zweirümpfigen Kanus, aus Polynesien kamen. 
Sie besiedelten eine der letzten unbewohnten Gegenden der Erde. Bis heute ist nicht sicher, ob sie von Polynesien aus ihre Kanus gezielt Richtung Neuseeland navigierten oder ob es der Zufall war, der sie auf der Inselgruppe im Südwestpazifik landen ließ. Auch der genaue Zeitpunkt ihrer Ankunft steht nicht fest. Ihren eigenen Legenden zu Folge wussten sie jedoch von diesem Land.

Nach Jahrhunderten allein in Neuseeland kamen europäische Siedler und versuchten den Maori ihre Lebensweise aufzuzwingen.

Abel Tasman, ein niederländischer Seefahrer, entdeckte auf der Suche nach dem Kontinent 'Terra Australis', am 13. Dezember 1642 als erster Europäer die Südinsel Neuseelands. In seinem Logbuch schreibt er:

"Das Land scheint ein wunderschönes Land zu sein und wir vertrauen darauf, dass dies die Festlandküste des unbekannten Südkontinents sei.“

Wie er bald herausfand hatte er nicht Australien sondern Neuseeland entdeckt. Sein erster Versuch an Land zu gehen, in der heutigen 'Golden Bay' und die Begegnung mit den Maori endete mit dem Tod von 4 Besatzungsmitgliedern. Als er sah dass die Maori einen Grossangriff planten zog er ab, nannte die Bucht 'Mörderbucht' und unterliess von nun an weitere Landgänge. Die Maori beschreibt er als wilde, feindliche und kriegerische Kanibalen - heutzutage sind sie sehr gastfreundlich. 

Nachdem James Cook 1769 auf seiner ersten Pazifikreise mit der Endeavour Neuseeland kartografiert hatte, kamen Wal- und Robbenfänger, Abenteurer, Handelsleute und Missionare nach Neuseeland in die Bay of Islands und gründeten eine Walfangstation und die erste Hauptstadt Neuseelands - Russell.

Den Missionaren gelang es einige der Maori zum Christentum zu bekehren und so wurde die Bibel in Maori übersetzt und in Russell eine Druckerei errichtet in der die Bibeln gedruckt wurden. Man kann diese Druckerei heute noch besichtigen.

Die Beziehungen zwischen Maori und Europäern gestalteten sich schwierig und waren alles andere als harmonisch. Den Maori war eine zentrale Regierungsform fremd, jeder Stamm wurde vom Chief regiert und hatte seine eigenen Regeln. Ausserdem vertraten die Maori die Meinung dass Land nicht käuflich sei. 

Erst mit dem 'Waitangi Treaty', dem am 06. Februar 1840 unterzeichneten Gründungsdokument Neuseelands, das Repräsentanten der englischen Krone und die wichtigsten  Maori Chiefs der Nordinsel unterzeichneten, konnte eine Einigung herbeigeführt werden. 

Aus der Sicht der Krone bestand die endgültige Absicht des Vertrages von Waitangi darin, die Interessen von Māori vor dem Eingreifen der britischen Siedler zu schützen, die britische Besiedelung zu ermöglichen und eine Regierung zu schaffen, die für Frieden und Ordnung sorgt.

Waitangi liegt 1 Meile entfernt auf der anderen Seite der Bay of Islands, gegenüber von Russell und eine Kopie des Vertrags liegt dort im 'Waitangi Treaty House', einem Museum.

Waitangi ist also der Geburtsort und der 6. Februar 1840 der Gründungstag des heutigen Neuseeland. Und natürlich ist das Nationalfeiertag. 

Heute hat Neuseeland 4 Millionen Einwohner und nur 15 % sind Maori. 'Te Reo Maori' ist neben Englisch Amtssprache.



Für Liebhaber von Mythen und Legenden

Viele Mythen und Legenden ranken sich um das 'Land der langen weissen Wolke''. So zum Beispiel die seiner Entstehung:

 

Die Entstehung von Neuseeland

"Maui, dessen voller Name Maui-tikitiki-a-Taranga war, ein  mystischer Halbgott, der im Körper eines Jungen steckte war er eine Art Herkules der großen Meere. Maui stammte aus dem legendären Land Hawaiki, von dem niemand weiß, wo es lag. Er war Fischer und gemeinsam mit seinen Brüdern befuhr er die Meere mit einem Kanu. Mithilfe eines Angelhakens den er aus dem Kieferknochen seiner toten Grossmutter geschnitzt hatte und den er mit Blut tränkte, angelte er eines Tages einen riesigen Fisch aus dem Meer. Aus diesem sagenhaften Fisch formte sich der Legende nach die Nordinsel Neuseelands: “Te ika a Maui”, der Fisch von Maui - das ist auch heute noch der Name der Nordinsel in der Sprache der Maori Der Fisch wehrte sich so heftig am Angelhaken, dass die Nordinsel heute nicht flach, sondern sehr hügelig und bergig ist. Aus der Luft betrachtet erkennt man den Fisch: Seinen Schwanz hat er im Norden. Er sieht aus wie ein Stachelrochen. Und sein Fischmaul ragt Richtung Süden. Aus der Luft kann man auch sehr gut zwei Augen erkennen: Der Wairarapa Lake und der Hafen von Wellington. Die südliche Spitze von Hawkes Bay, jenem Ort an dem Maui seinen Angelhaken ablegte, nachdem er ihn aus dem Fischmaul zog, heißt bis heute “Te Matau a Maui” - der Angelhaken von Maui. Das Kanu auf dem die Brüder reisten, „Te Waka o Maui“, wurde zur Südinsel".

Einer weiteren Legende nach entdeckte Kupe vom polynesischen Hawaiki die Insel Neuseeland im Jahr 950 vor Chr. und nannte es „Aotearoa“ - das Land der langen weißen Wolke.

Dem voraus geht Geschichte der Entstehung der Welt,

 

Die Legende von Rangi (Himmel) und Papa (Erde) - die Entstehung der Welt

Rangi und Papa sind das ursprüngliche Paar, der Vater Himmel (Rangi) und die Mutter Erde (Papa), die in inniger Umarmung zusammenliegen. Sie haben viele Kinder, alle sind männlich, die gezwungen sind, in der beengten Dunkelheit zwischen den Eltern zu leben. Diese Söhne wachsen heran und sprechen miteinander, wie es wäre, im Licht zu leben.

Tūmatauenga (oder nur Tū, die Menschheit), der grimmigste der Kinder, schlägt vor, die beste Lösung aus dieser misslichen Lage wäre, die Eltern zu töten. Aber sein Bruder Tāne ist nicht einverstanden und schlägt stattdessen vor, die Eltern auseinanderzuschieben, und Rangi wäre dann im Himmel, während Papa auf der Erde leben würde, um die Kinder weiter zu ernähren.

Letztlich setzen einige den Plan um: Rongo, der Gott der (angebauten) Nahrung, versucht, seine Eltern auseinanderzuschieben, dann schließen sich Tangaroa, der Meeresgott, und Haumia-tiketike, der Gott der (wilden) Nahrung, an. Trotz ihrer Bemühungen bleiben Rangi und Papa in innig-liebender Umarmung verbunden. Nach vielen vergeblichen Versuchen gelingt es schließlich Tāne, dem Gott der Wälder und Vögel. Unter entsetztem und überraschtem Aufschrei werden Ranginui und Papatuanuku getrennt.

Und so sehen die Kinder von Rangi und Papa zum ersten Mal Licht und haben den Raum, sich zu bewegen. Während die anderen Kinder der Trennung zustimmten, ist Tāwhirimātea, der Gott der Winde und Stürme, verärgert. Er kann das Wehklagen seiner Eltern nicht aushalten noch kann er die Tränen sehen, und so verspricht er seinen Brüdern, dass sie von nun an seinen Ärger würden aushalten müssen. Er fliegt gen Himmel, um sich seinem Vater Rangi anzuschließen, und pflegte seinen zahlreichen Nachwuchs, also die Winde, die in alle Himmelsrichtungen ausgesandt wurden. Um seine Brüder zu bekämpfen, bekam Tawhirimatea eine ganze Armee Kinder, wie zum Beispiel alle Arten von Winden und Wolken, die Windböe, Wirbelwinde, erdrückende dicke Wolken, Hurrikane und Gewitterwolken, Regen, Nebel und Dunst. Als diese Winde ihre Macht demonstrierten, stürzten viele Bäume von Tane, dem Gott der Wälder, um, und das Totholz war Nahrung für Insekten.

Dann attackierte Tāwhirimātea die Ozeane und riesige Wellen ließen den Meeresgott Tangaroa fliehen. Punga, ein Sohn Tangaroas, hatte zwei Kinder, Ikatere, den Vater der Fische, und Tū-te-wehiwehi, den Vorfahr der Reptilien. Erschrocken vor der Wut Tāwhirimāteas suchten die Fische Schutz in den Meeren und die Reptilien in den Wäldern. Seither ist Tangaroa zornig auf den Waldgott Tāne, dass dieser seinen fortgelaufenen Kindern Unterschlupf geboten hat. Deshalb rüstet Tāne die Nachfahren von Tū (die Menschheit) mit Kanus, Angeln und Netzen aus, um die Nachkommen Tangaroas zu fangen. Tangaroa wiederum rächt sich durch das Versenken von Kanus oder das Fortspülen von Häusern, Land und Bäumen durch Flutwellen.

Tāwhirimātea griff als Nächstes seine Brüder Rongo und Haumia-tiketike, die Götter der angebauten und der wilden Nahrung, an. Rongo und Haumia hatten große Angst vor Tāwhirimātea, aber als dieser einen Angriff versucht, werden beide von ihrer göttlichen Mutter Papa beschützt und versteckt.

Tāwhirimātea versucht sich dann an Tū (der Menschheit), dem grimmigsten aller Brüder, aber dieser hält stand. Tū kann von Tāwhirimātea nicht besiegt werden, und so kehrt schließlich Ruhe und Frieden unter den Göttern ein. Tū denkt über den feigen Akt seines Bruders Tāne, dem Waldgott, gegen ihre Eltern nach, und baut Fallen, um Vögel, die Kinder Tānes, zu fangen, die nicht mehr fliegen konnten. Dann knüpfte er Netze aus Pflanzenfasern, um Fische zu fangen, und so lagen die Kinder Tangaroas haufenweise gefangen am Ufer. Er baute Hacken, grub die Erde auf und fing seine Brüder Rongo und Haumia-tiketike (die Götter der Nahrung), die sich bei Mutter Erde vor Tāwhirimātea versteckt hatten und steckte sie in Körbe, um sie zu essen.

So aß Tū-der-Mensch alle seine Brüder, um sie für ihre Feigheit zu bestrafen, nur seinen Bruder Tāwhirimātea konnte er nicht fassen, und so plagen Winde und Stürme die Menschheit bis heute.

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Und das hatte ich auf meinen Überfahrten oft zu spüren bekommen, aber jetzt war ich wieder mal angekommen, in Aotaorea, dem Land der langen weissen Wolke - oder wie es heute heisst in Neuseeland - einem weiteren Meilensteinauf meiner Reise. 

Darüber könnt ihr im bald folgenden Bericht von der Bay of Islands lesen

 

 

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